10 Dinge, die wir in 10 Jahren ausdauerblog gelernt haben

Laufen bedeutet mehr als Tempo oder Distanz – es ist eine Einstellung. Bleib dran, setze dir realistische Ziele, vergleiche dich nur mit dir selbst und genieße den Weg.

10 Jahre ausdauerblog – eine Dekade voller Läufe, Herausforderungen und wertvoller Erkenntnisse. Wir haben Höhen und Tiefen erlebt, Menschen auf ihrem sportlichen Weg begleitet und selbst einiges dazugelernt. Dabei haben wir festgestellt, dass es nicht nur um Geschwindigkeit oder Bestzeiten geht, sondern um viel mehr: um Freude, Beständigkeit und persönliche Entwicklung. Hier sind die zehn wichtigsten Lektionen, die wir aus den letzten zehn Jahren mitnehmen – vielleicht kannst du die eine oder andere auch für dich nutzen!

Wenn du es lieber hörst, dann höre dir unsere Podcast-Folge darüber an

1. Torsten: Dranbleiben schlägt alles

Laufen, Business, Leben – alles ist ein Langstreckenlauf. Erfolg hat nichts mit perfekten Trainingsplänen oder einzelnen Höchstleistungen zu tun, sondern mit Kontinuität. Lieber 200-mal im Jahr kurz Sport gemacht, als sich drei Monate für einen Halbmarathon zu quälen und danach auf der Couch zu landen. Das regelmäßige Dranbleiben ist für die meisten die größte Herausforderung. Kurzfristige Erfolge fühlen sich oft attraktiver an, aber am Ende zählt, wer langfristig dabei bleibt. Die beste Strategie: den Spaß am Sport in den Mittelpunkt stellen, nicht nur Disziplin. Mach es zur Routine – dann bleibt der Erfolg nicht aus!

2. Hannah: Ziele helfen – aber sie müssen realistisch sein

Ein Ziel zu haben, ist entscheidend, um am Ball zu bleiben. Doch nicht jedes Ziel muss größer, schneller oder weiter sein. Wichtig ist, dass es zu dir passt und erreichbar bleibt. Unrealistische oder zu leichte Ziele können frustrieren oder langweilen. Finde also eine Herausforderung, die dich fordert, aber nicht überfordert. Ein Ziel kann auch sein, regelmäßig Sport zu treiben, ohne auf einen Wettkampf hinzuarbeiten. Wer im Sport zielstrebig ist, kann das oft auch in andere Lebensbereiche übertragen. Egal ob beruflich oder privat – wer weiß, wo er hin will, bleibt motivierter und erfolgreicher.

3. Carsten: Vergleiche dich nicht mit anderen – nur mit dir selbst

Wir machen den Sport für uns – nicht für andere. Trotzdem ist der Vergleich mit anderen allgegenwärtig. Aber ist er auch sinnvoll? Jeder bringt andere Voraussetzungen mit. Sich mit schnelleren Läufern zu messen, kann motivieren, aber oft führt es eher zu Frust. Wichtiger ist es, die eigene Entwicklung zu reflektieren. Wo standest du vor einem Jahr? Welche Fortschritte hast du gemacht? Vergleiche dich nur mit dir selbst und deinem eigenen Weg. Und wenn dir jemand in der Kaffeeküche erzählt, dass sein Onkel den Marathon schneller läuft als du – einfach ignorieren.

4. Torsten: Es geht nicht immer bergauf – und das ist okay

Der Weg im Sport (und im Leben) verläuft nicht linear. Vom ersten Lauf über 10 Kilometer zum Halbmarathon – eine Zeitlang scheint alles voranzugehen. Doch irgendwann kommt ein Plateau oder sogar ein Rückschritt. Das ist normal! Ein großes Ziel zu erreichen, kann dazu führen, dass man danach orientierungslos ist. So war es auch nach meinem Ironman – plötzlich fehlte die Richtung. Erst mit der Erkenntnis, dass regelmäßige Bewegung mich glücklich macht, fand ich zurück zur Motivation. Auch im Business geht es nicht immer nur aufwärts. Wichtig ist, dran zu bleiben und sich nicht entmutigen zu lassen.

5. Hannah: Mehr selbstbewusste Frauen im Laufsport!

Noch immer sind Frauen im Ausdauersport unterrepräsentiert. In Wettkämpfen, in Trainerrollen, in der Sportwissenschaft. Warum? Viele Frauen trauen sich zu wenig zu oder stellen ihre eigenen Bedürfnisse hinten an. Doch es gibt positive Entwicklungen: Immer mehr Frauen setzen auf sich selbst, investieren in ihre Gesundheit und lassen sich nicht mehr einreden, dass Ausdauersport nichts für sie sei. Die Forschung nimmt weibliche Athleten zunehmend ernst – und das ist längst überfällig. Der Wandel beginnt bei Vorbildern. Jede Frau, die läuft, kann andere inspirieren. Denn: Jede ist eine Läuferin, egal in welchem Tempo.

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Laufen bedeutet mehr als Tempo oder Distanz – es ist eine Einstellung. Bleib dran, setze dir realistische Ziele, vergleiche dich nur mit dir selbst und genieße den Weg.

6. Carsten: Alternativsport macht dich besser

Manchmal geht es einfach nicht – Verletzung, Stress, Wetter oder andere Verpflichtungen. Wer nur eine einzige Sportart hat, kann schnell frustriert sein. Die Lösung: Alternativsport! Schwimmen, Radfahren, Wandern, Krafttraining – es gibt unzählige Möglichkeiten, aktiv zu bleiben. Wir drei sind über den Triathlon in den Sport gekommen, weil er so vielseitig ist. Auch als Läufer solltest du offen für andere Bewegungsformen bleiben. So bleibt die Motivation erhalten, du beugst Verletzungen vor und kannst dich langfristig weiterentwickeln.

7. Torsten: Ohne Krafttraining geht es nicht

Die bittere Wahrheit: Laufen allein reicht nicht. Je älter wir werden, desto wichtiger wird Krafttraining. Ich habe es lange ignoriert – bis Rückenschmerzen und Leistungsverlust mich eines Besseren belehrt haben. Seit ich regelmäßig Krafttraining mache, hat sich meine Laufleistung stabilisiert, und Schmerzen sind verschwunden. Anfangs war es Überwindung, aber jetzt ist es Routine. Das Beste daran: Man muss nicht ins Fitnessstudio. Einfache Übungen mit dem eigenen Körpergewicht reichen aus. Hauptsache, du machst etwas! Dein Körper wird es dir danken.

8. Carsten: Der Weg ist das Ziel

Wettkämpfe sind cool – aber nicht das Wichtigste. Wer nur für die Ziellinie trainiert, verpasst das Beste: den Prozess. Das Training selbst, die Routinen, das Gefühl nach einem guten Lauf – all das ist wertvoller als jede Medaille. Die Corona-Pandemie hat vielen gezeigt, dass es nicht um Wettkämpfe geht, sondern um die Freude an der Bewegung. Setze deine Prioritäten auf den Prozess, nicht nur auf das Endergebnis. Denn am Ende ist der Weg das, was zählt.

9. Torsten: Puls & Pace sind nicht alles

Früher war ich Zahlenmensch: Puls, Pace, Kilometer – alles wurde dokumentiert. Doch irgendwann habe ich gelernt: Das Körpergefühl zählt mehr. Heute laufe ich nach der RPE-Skala (subjektive Belastung) statt nach exakten Vorgaben. Klar, Daten sind hilfreich, aber sie sollten nicht die Freude am Laufen überlagern. Das Ziel ist, auf den eigenen Körper zu hören und sich nicht von Zahlen diktieren zu lassen.

10. Hannah: Jeder ist Läuferin – egal in welchem Tempo

Lass dir niemals einreden, du seist kein Läufer oder keine Läuferin, nur weil du langsam bist oder Gehpausen machst. Die Geschwindigkeit bestimmt nicht, wer dazugehört. Wer läuft, ist Läufer – Punkt. Es gibt kein „zu langsam“. Jeder Schritt zählt.

Fazit: Was du aus diesen 10 Dingen mitnehmen kannst

Nach zehn Jahren ausdauerblog wissen wir: Es geht nicht um Perfektion, sondern um Beständigkeit. Wer dranbleibt, wird Fortschritte sehen – egal, in welchem Tempo. Vergleiche dich nicht mit anderen, sondern mit deiner eigenen Entwicklung. Setze dir Ziele, aber wähle sie so, dass sie erreichbar bleiben und dich motivieren. Höre auf deinen Körper, nicht nur auf deine Pulsuhr. Am Ende zählt nicht die Bestzeit, sondern dass du Freude an der Bewegung hast.

Und vor allem: Jeder, der läuft, ist eine Läufer*in – Punkt.

Bleib dran, genieße den Weg und feiere deine Erfolge, egal wie groß oder klein sie sind!


Über den Autor: Torsten Pretzsch

Torsten Pretzsch vom ausdauerclub

Torsten hat eine Reise vom Couchpotato zu einem engagiertem Lauftrainer hinter sich. Er kennt den Kampf mit dem inneren Schweinehund und nutzt diese Einblicke, um unsere Mitglieder dabei zu unterstützen, ihre eigenen Herausforderungen zu meistern.

Seine Leidenschaft, anderen ein fitteres Leben zu ermöglichen, führte zur Gründung des ausdauerblog im Jahr 2015, aus dem später der ausdauerclub hervorging.

Mit dem ausdauerclub möchte Torsten seine Vision verwirklichen, über 50.000 Menschen dauerhaft zum Laufen zu bringen.

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